Oder kurz gefragt: Was genau mache ich eigentlich?
Kurz geantwortet: So einiges!
Denn als Gemeindejugendpflegerin ist Frau die sprichwörtliche eierlegende Wollmilchsau. Und das ist auch gut so! Denn viele Bereiche und Aufgaben der Jugendarbeit sind eng miteinander verbunden.
Theoretisch umfasst das Konzept des Kreisjugendringes für die Gemeindejugendarbeit folgende Arbeitsfelder:
Mitwirkung für Jugendliche und junge Erwachsene
Gemeindliche Jugendtreffs und Jugendzentren
Aufsuchende Jugendarbeit und nichtgemeindliche Jugendtreffs
Beratung und Einzelfallhilfe
Aktionen
Kooperation mit Organisationen und Institutionen der Gemeinde
Unterstützung von Jugendorganisationen, Vereinen und Ehrenamtlichen
Qualitätsmanagement
Praktisch ist in Odelzhausen in allen Bereichen etwas geboten und diese Vielfalt freut mich sehr!
Vor allem die Mischung aus Büroarbeit und direkter Kontakt mit Jugendlichen und Erwachsenen macht meine Arbeit abwechslungsreich.
Ein Blick ins Jugendzentrum: Sowohl die BesucherInnen als auch ich sind darüber begeistert, mittlerweile drei regelmäßige Öffnungszeiten pro Woche – eine davon nur für Mädels – anbieten zu können. Zudem steht jeden ersten Freitag im Monat die Türe des Juz offen. Bei mindestens einer Öffnung pro Woche bin ich selbst anwesend. Damit der Betrieb reibungslos abläuft, ist einiges im Hintergrund zu regeln: Budgetverwaltung, Einkäufe (Lebensmittel, Material für Aktionen etc.), Gespräche und Teams mit ehrenamtlichen MitarbeiterInnen, Erstellung von Dienstplänen, Stundenabrechnungen, Belegungspläne durch Fremdveranstaltungen, Planung von Aktionen, etc. – eben reichlich Organisatorisches. Mir ist es wichtig, die Jugendlichen hier so weit wie möglich einzubinden, Abläufe transparent zu gestalten und den BesucherInnen aufzuzeigen, welche Arbeit hier geleistet wird. Ist die Tür zum Jugendzentrum dann geöffnet, heißt es für die MitarbeiterInnen und mich: Die eigentliche pädagogische Arbeit beginnt. Jugendliche haben viel zu erzählen – und das ist wichtig und richtig. Genau hinhören, nachfragen, ermutigen und trösten, jedoch auch klare Ansagen machen. Unterstützen und gemeinsam Lösungen erarbeiten. Vertrauen der Jugendlichen geschenkt bekommen, dies nehme ich nicht als selbstverständlich und es braucht hierfür Zeit, Empathie und Kontakt auf Augenhöhe.
Aus Beratungssituationen kann so auch eine Einzelfallhilfe werden. Bedeutet, ich habe über einen längeren Zeitraum regelmäßig Kontakt zu Einzelpersonen. In Gesprächen versuchen wir, Lösungen für Herausforderungen zu finden. Hier gebe nicht ich die Lösungen vor, denn schließlich werde auch nicht ich, sondern der/die Betroffene diese umsetzen. Und dann kann es schon mal sein, dass wir gemeinsam einen Antrag für Wohngeld ausfüllen, wir zum Jobcenter fahren oder ich bei einem Termin im Jugendamt zum Gespräch mit dabei bin.
Basteln, Bauen und Handwerken – auch dies darf ich immer wieder. Schließlich haben unsere Jugendliche tolle Ideen und diese wollen dann, in Form von beispielsweise Sitzmöbeln, auch in die Tat umgesetzt werden.
Idee, Wünsche und Bedürfnisse junger Menschen sind meine Aufgabe. Ihnen wird unter anderem im Jugendrat Raum gegeben. Diese Form der Mitwirkung, die von Seiten der Gemeinde gefördert und mitgetragen wird, u.a. finanziell, ist nicht als selbstverständlich anzusehen. Und bedeutet Arbeit für alle Beteiligten. Sitzungen einberufen, leiten, Projekte anstoßen und umsetzen – junge Menschen, die etwas bewegen wollen. Bei den monatlichen Sitzungen bin ich mit dabei und unterstütze, wo es notwendig ist: Ergänzungen zur Tagesordnung, Absprachen im Rathaus, Ortsbegehungen, usw. Und immer wieder bin ich begeistert, wie engagiert sich die Jugendlichen einsetzen und ihre Freizeit investieren.
Stichwort Freizeit: Das Freizeitprogramm konnte nunmehr im zweiten Jahr auch außerhalb der Ferien im gesamten Jahresverlauf angeboten werden. Dies bedeutet für mich auch, dass ich mich übers gesamte Jahr hinweg damit beschäftige. Anschreiben an Organisatoren, Raumbelegungen, Eingabe der Daten im Portal, Verwaltung der Teilnehmerlisten, Zahlungsabwicklung, Erstellung/Bestellung von Werbematerial, Erstellung von Notfalllisten, Vereinbarungen mit AnbieterInnen und nicht zuletzt die eigenen Angebote, die geplant und durchgeführt werden wollen. Großer Dank gilt hier den Ehrenamtlichen und Freiwilligen – tolle Menschen, mit denen die Zusammenarbeit jedes Mal aufs Neue eine Freude für mich ist.
Hierzu zählen auch die JugendleiterInnen der ortsansässigen Vereine. Einmal jährlich ergeht eine Einladung an alle zu einem gemeinsamen Treffen. Ziel ist es, über die vereinsinterne Jugendarbeit ins Gespräch zu kommen. Für mich ist von besonderem Interesse zu hören, was in Sachen Jugend läuft, was vielleicht gemeinsam auf die Beine gestellt werden kann und ob die JugendleiterInnen Wünsche an mich haben. Wünsche z.B. in Bezug auf Fortbildungen. Dieses Jahr durfte ich einen Erste Hilfe Kurs und eine Fortbildung zum Thema Aufsichtspflicht organisieren. Dozenten finden, Räume und Zeiten festlegen sind hierbei u.a. meine Aufgaben. Und schon jetzt freue ich mich auf die Fortbildungen im kommenden Jahr und werde demnächst mit der Fachreferentensuche starten. Gemeinsam etwas auf die Beine stellen – seit meinem Arbeitsbeginn im März 2011 dufte ich dies jedes Jahr auf Neue erleben und mitwirken. Jugendtag, Actionday, Hexenschrei und nunmehr zum dritten Mal das Town Festival, hier arbeiten alle Hand in Hand und als Hauptamtliche versuche ich hier, den Ehrenamtlichen so gut es geht unter die Arme zu greifen: Genehmigungen einholen, Verträge mit Bands anfertigen, Sitzungen beiwohnen, Protokolle schreiben und am Festivaltag anpacken. JugendleiterInnen, wie Odelzhausen sie vorzuweisen hat, sind unbezahlbar und ihre Leistungen nicht genug wertzuschätzen!
Zusammenarbeit – ein gutes Stichwort. Durch Kooperationen gestaltet sich vieles einfacher und Synergien können optimal genutzt werden, ob mit Fachstellen oder KollegInnen innerhalb und außerhalb des Kreisjugendringes, der Gemeinde und des Landkreises. Regelmäßig darf ich mich und meine Arbeit in der Mittel- und Realschule Odelzhausen vorstellen und so einen Wiedererkennungswert schaffen. Durch einen Klassenrundgang mehrmals jährlich ist es mir möglich, kurz und bündig das aktuell Wichtige zu vermitteln. In direkter Kooperation mit meiner Kollegin Bianca Bänisch kann gemeindeübergreifend gearbeitet werden. Nur mit mir alleine wäre beispielsweise ein Teambuilding-Wochenende mit dem Jugendrat aus Betreuungsaspekten nicht machbar gewesen. Ganz abgesehen von der Vorbereitung und Durchführung, die wir uns so auch zeitlich teilen konnten. Ein weiteres Beispiel ist der Kinobus: Buchung des Busses, Erstellung der Flyer und Plakate, Vorbereitungsgespräch mit den BetreuerInnen, Anfertigung der Unterlagen, Kassenabrechnung, Absprache mit Kino etc – dies kann so auf mehrere Schultern verteilt werden und liegt nicht nur in meinem Verantwortungsbereich.
Denn dann muss und soll ja auch noch Zeit bleiben, die eigene Arbeit weiterzuentwickeln. So gehe ich jedes Jahr auf Fortbildung, um mich noch besser für die Arbeit mit Jugendlichen zu schulen. Aktuell mache ich eine Weiterbildung zur Sozialkompetenztrainerin, eine Projektgruppe läuft hierzu parallel, mit zehn Sitzungseinheiten. Durch die Erarbeitung von Arbeitshilfen und Konzepten, mit Unterstützung von Kollegen, soll ebenfalls die Qualität gesteigert werden. Derzeit beschäftige ich mich hier mit den Themen Treffpunkte und Einzelfallhilfe.
Um in der Öffentlichkeit so viel Transparenz wie möglich zu schaffen ist es mir wichtig, die sozialen Medien sowie Online-Präsenzen und Printmedien mit Berichten und Einblicken aus meiner Arbeit zu füttern. Rathauspost, Facebook, Homepage, Berichte im Gemeinderat – Aktualität und Regelmäßigkeit sind hier meine Ziele und ich fertige gerne Texte und Collagen hierfür an.
Meine tägliche/wöchentliche/jährliche Arbeit kurz und knapp zu erklären – nicht möglich. Denn es gehört so vieles mit dazu. Und dies macht die Gemeindejugendarbeit eben aus: AnsprechpartnerIn rund um die Jugend zu sein!
Danke – für die bisherige Zusammenarbeit und das Vertrauen!
Ihre/Eure
Ramona
Gemeindejugendabeit Odelzhausen