Wenn Kinder in der Schule nicht mitkommen, liegt es selten am fehlenden Willen, oft fehlen schlicht Zeit, Aufmerksamkeit und individuelle Unterstützung. Genau hier setzt die Lernbegleitung des Kreisjugendrings Dachau an: Sie schafft Raum für persönliches Wachstum, ermöglicht Bildung auf Augenhöhe und fängt auf, was im stressigen Schulalltag zu oft übersehen wird.
Zwischen Mai und Dezember 2024 wurden im Rahmen dieser Begleitung 598,67 Stunden in Einzel- und Kleingruppenarbeit investiert; nicht als kurzfristige Nachhilfe, sondern als langfristige Beziehung, die Halt gibt. Die Lernbegleitung ist damit längst mehr als ein pädagogisches Angebot: Sie ist ein gesellschaftlich relevantes Instrument für Chancengleichheit.
In Erdweg etwa wurden allein im zweiten Halbjahr 2024 161,25 Stunden geleistet, was der höchste Wert im Landkreis ist. Auch in der Stadt Dachau (135,17 Stunden) und in Karlsfeld (125 Stunden) ist die Begleitung fest etabliert und wird intensiv genutzt. In Weichs kamen 102,75 Stunden zusammen, in Röhrmoos 42 Stunden. Selbst in den kleineren Gemeinden Haimhausen (16,5 Stunden) und Hebertshausen (16 Stunden) ist das Angebot präsent und wirkt dort, wo es gebraucht wird.
Denn Lernbegleitung bedeutet mehr als reine Wissensvermittlung. Sie bietet verlässliche Strukturen, fördert Selbstvertrauen und eröffnet neue Perspektiven, vor allem für Kinder, die in einem leistungsorientierten Schulsystem sonst oft durchs Raster fallen. In einer Zeit, in der Bildungsungleichheit weiterwächst und viele Familien an Belastungsgrenzen stoßen, ist diese Form der Unterstützung von unschätzbarem Wert.
Die Zahlen zeigen: Das Angebot wird im ganzen Landkreis gebraucht. Noch wichtiger aber ist das, was man nicht messen kann: Das Lächeln eines Kindes, das erstmals eine Matheaufgabe versteht, oder das stille Vertrauen, das über Wochen hinweg wächst. Es sind diese unsichtbaren Erfolge, die die Lernbegleitung zu einem Fundament für mehr Bildungsgerechtigkeit machen.