Antisemitismus nach 1945 | Fortbildungsreihe

Antisemitismus ist mehr als ein Vorurteil, sondern eine Ressentimentstruktur,eine emotional motivierte Art und Weise, auf sich selbst und auf die Welt zu schauen. Die Feindschaft gegenüber Jüdinnen und Juden dient der Verminderung von Komplexität. Es wird nach Schuldigen gesucht, die vermeintlich für das Leid in der Moderne verantwortlich zu machen seien.
Dabei tritt Antisemitismus nach 1945 seltener verdeckt auf als chiffriert. Das Ressentiment artikuliert sich über Umwege, weshalb es in pädagogischen Kontexten zunehmend wichtig wird, über zeitgenössische Ausdrucksformen Bescheid zu wissen und ihnen adäquat begegnen zu können. Je dichter die
antisemitische Ideologie sich einmal festgesetzt hat, umso schwieriger wird es für die politische Bildungsarbeit durchzudringen. Der Austausch rationaler Argumente stößt an seine Grenzen, wo Leidenschaften und Affekte überwiegen,
sodass Strategien gefunden werden müssen, diese Gefühlswelten zu irritieren. Im Workshop wollen wir über Geschichte und Gegenwart von Antisemitismus sprechen sowie bildungspraktische Methoden erproben.

Termin
Do, 12.11.2020, 18:00 – 21:00 Uhr
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Ort
Online

Leitung: Tom Uhlig
Bildungsstätte Anne Frank. Zentrum für politische Bildungsberatung Hessen

Die Teilnahme ist kostenlos! Eine Anmeldung ist erforderlich! Die Teilnehmendenzahl pro Veranstaltung ist auf 20 Personen beschränkt.

Einlassvorbehalt: Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige Äußerungen in Erscheinung getreten sind, sind von den Veranstaltungen ausgeschlossen.

Anmeldeschluss: Di, 10.11.2020 00:00 Uhr